Hauptversammlung des Akkordeonclubs "Blau-Weiß" Bensheim e.V.
Es wirkte fast wie ein Deja-Vu: Nur sechs Monate nach der letzten Hauptversammlung kamen die Mitglieder des Akkordeonclubs
"Blau-Weiß" Bensheim erneut zusammen. Turnusgemäß konnte die Hauptversammlung für das Jahr 2022 nun im März stattfinden,
nachdem die Hauptversammlungen der Jahre 2020 und 2021 zusammengelegt und mehrfach verschoben werden mussten.
Das Jahr 2021 begann für den Verein mit einem traurigen Auftakt: Am 13.03.2021 verstarb der langjährige Vorsitzende und spätere
Ehrenvorsitzende, Hans-Rüdiger Klein, im Alter von 79 Jahren nach langer Krankheit. Rüdiger wurde von allen Vereinsmitgliedern
hochgeschätzt und war mit vielen durch Freundschaft verbunden. Zu Ehren der vielfachen Verdienste von Hans-Rüdiger Klein um den
Verein und die Akkordeonszene Deutschlands wird der Verein ihm das nächste Konzert widmen, sobald genügend Planungssicherheit
wiederhergestellt ist.
Seit letztem Herbst konnten die Spielgruppen und Orchesters des Vereins mit Schwung mit Ihrer Probenarbeit beginnen. Ausgesprochen
positiv ist dabei zu bemerken, dass keine einzige Covid-übertragung bei Aktivitäten des Vereins bekannt ist. Hierfür bedankt sich
der Verein bei all seinen Mitgliedern für ihre dauernde Achtsamkeit.
Besonderes Lob erhielt auch Akkordeonlehrer Marcel Weyrauch für sein großes Engagement für die Schüler des Vereins. Er passte sich
im Sinne seiner Schüler an alle digitalen Gegebenheiten an, um durch Nutzung aller Plattformen der Videotelefonie jedem einen optimalen
Zugang zu ermöglichen. Das war auch nötig, denn von November 2020 bis Oktober 2021 wurden die Probenräume aufgrund der
Corona-Beschränkungen nicht freigegeben, sodass während dieser Zeit Online-Unterricht durchgeführt wurde.
Offene Fragen zu Probenräumen für den Verein bestimmten auch die Vorstandsarbeit des Jahres 2021. Wie in einem Artikel zu Beginn dieses
Monats genauer erläutert wurde, wird die Vereinsarbeit zurzeit erschwert durch den Mangel geeigneter Probenräume in der Bensheimer Kernstadt.
Für ein Orchester, das mit mehr als 10 kg schweren Instrumenten musiziert, wird unbedingt ein Lagerraum in fußläufiger Nähe zum Probenraum benötigt.
Im Jahr 2021 wurde hierzu mehrfach bei der Verwaltung der Stadt Bensheim und des Kreises Bergstraße angefragt. Bisher konnte jedoch immer noch kein
gleichwertiger Ersatz für die Proben- und Lagerräume gefunden werden, die der Verein über viele Jahre in der Joseph-Heckler-Schule nutzen konnte.
Für das Jahr 2022 hofft der Verein in dieser Sache auf weiterhin positive Resonanz aus den politischen Gremien Bensheims. Hier ist der Verein sehr
dankbar dafür, sein Problem vor dem Ortsbeirat West vorstellen zu dürfen und dass mithilfe von Franz Apfel von der BfB-Fraktion eine Anfrage an die
Stadtverordnetenversammlung am 31.03.22 gestellt wird.
Das Engagement und die gute Führungsleistung des gesamten Vorstands in diesem schwierigen Jahr wurde auf der Hauptversammlung mit einer einstimmigen
Entlastung und Wiederwahl belohnt: Auch in Zukunft heißen die Vorsitzenden Barbara Jakob und Heidi Raebiger. Sie vertreten den Verein gemeinsam mit
Bernward Pieroth als erstem Rechner.
Im erweiterten Vorstand werden sie unterstützt von Stephanie Jacobi als 2. Rechnerin, von den Schriftführern Tobias Schreiber und Manfred Spitzner
sowie den Beisitzern Ruth Ameis, Ilona Spitzner, Renate Jahn, Martin Pieroth und Wolfgang Kolmer. Neu im Team wird Birgit Schläfer-Mosis begrüßt,
die die Nachfolge von Thomas Ergler antritt. Der Verein dankt allen für ihr Engagement und ihren Einsatz.
Mit diesem Vorstandsteam ist der Verein gut aufgestellt, um den Neustart nach Ende der Pandemie zu leisten. Für das nächste Konzert dankt der Akkordeonclub
dem Kur- und Verkehrsverein Auerbach für die besondere Gelegenheit eines Kurkonzerts zum Muttertag (08. Mai 2022) um 11 Uhr im Bürgerhaus Kronepark.
Ein hierfür organisiertes Probenwochenende Mitte März wurde im Orchester mit Freude aufgenommen und viel gelobt.
Für die zweite Hälfte des Jahres hofft der Verein auf das Ergebnis eines Förderantrags. Mit Geld aus dem Förderprogramm
„Neustart Amateurmusik“ möchte der Verein für sich und alle interessierten Akkordeonisten einen Workshop zu moderner Musik anbieten.
Hierfür wird ein Engagement von deutschlandweit bekannten Größen der Akkordeonszene geplant.
Bergsträßer Anzeiger Februar 2020:
Akkordeonclub "Blau-Weiß" feiert Jubiläum der Ausbildung
Neue Interessenten willkommen an zwei Schnuppertagen im Februar
Die Schülerinnen und Schüler des Akkordeonclubs „Blau-Weiß“ Bensheim feiern das dreijährige
Jubiläum des Akkordeonunterrichts unter der Leitung von Marcel Weyrauch. Anlässlich dieses Jubiläums lädt
der Verein für die beiden Samstage 01.02.20 und 08.02.20 nun alle Interessierte in Bensheim und Umgebung ein, das
Akkordeon kennen zu lernen.
Der Akkordeonclub „Blau-Weiß" Bensheim möchte mit einem vielschichtigen Unterrichtsangebot dazu beitragen, das Akkordeon
mit all seinen spielerischen Möglichkeiten und Ausdrucksarten in die Zukunft zu bringen. Der Verein bietet dazu
zeitgemäßen Unterricht für Kinder (ab 7 Jahren), Erwachsene, Anfänger, Fortgeschrittene und
Wiedereinsteiger an. Das Angebot richtet sich auch an Erwachsene als beliebten Freizeitausgleich zum beruflichen Alltag.
Durch Kooperationen mit der Joseph-Heckler-Schule, der Schillerschule und der Carl-Orff-Schule Fehlheim konnte in den
letzten Jahren eine Spielgruppe Jugendlicher für den Akkordeonunterricht des Vereins gewonnen werden. Doch nicht nur
Jugendliche nehmen bei dem Bensheimer Akkordeonclub Unterricht. Auch Spieler des 1. Orchesters lernen hier, ihre
Spielfertigkeiten zu verbessern, zum Beispiel im Spiel als Solo-Akkordeon.
Neue Interessenten für das Akkordeon und Wiedereinsteiger sind herzlich willkommen bei den Schnuppertagen des Vereins
am 01.02. ab 10:30 Uhr und am 08.02. ab 13.30 in der Joseph-Heckler-Schule. Diplom-Musiklehrer Marcel Weyrauch wird für
alle Teilnehmer die vielfältigen Möglichkeiten des Akkordeons vorstellen und anschließend darf jeder das
Instrument ausprobieren. Die Teilnahme ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich.
Marktplatz Bergstraße 29. März 2018:
Alle Ämter wurden neu besetzt
"Blau Weiß" hat seinen Vorstand gewählt / Solistenkonzert am 10. Juni
Bensheim (red). Der "Akkordeonclub Blau-Weiß Bensheim" (ACB) hat seinen Vorstand gewählt. Alle
zwölf Ämter wurden jetzt während der Hauptversammlung neu besetzt. Es gab zwei Enthaltungen. Die als
Vorsitzende in der Doppelspitze bestätigte Heidi Räbiger führt den Verein zusammen mit der neu gewählten
Vorsitzenden Barbara Jakob, der Nachfolgerin von Vorstand Tobias Bergemann, der nicht mehr kandidierte.
Jakobs vormaliges Amt als zweite Rechnerin versieht jetzt die neu gewählte Stephanie Jacobi. Bernward Pieroth wurde als
erster Rechner bestätigt. Manfred Spitzner folgt Martin Pieroth als Schriftführer, gemeinsam mit Daniel Gumb, der
als Schriftführer bestätigt wurde. Als Beisitzer gewählt wurden Ruth Ameis, Jürgen Schröder, Tobias
Schreiber, Renate Jahn, Martin Pieroth. Rüdiger Klein ist als Ehrenvorsitzender ebenfalls Beisitzer.
Die Versammlung, überwiegend aktive Musiker des 1. Orchesters, sprach den scheidenden Vorstandsmitgliedern Tobias
Bergemann (Vorsitzender) und Martin Pieroth (Schriftführer) ihren großen Dank aus und hielt Rückschau auf ein sehr
erfolgreiches musikalisches Jahr, in dem das 1. Orchester unter der musikalischen Leitung von Eduard Ungefucht und die von
Heidi Räbiger geleiteten Hobbies insgesamt neun Konzerte gegeben hatten. Ebenfalls positiv wurde die Entwicklung der
Nachwuchsarbeit mit derzeit zwölf Schülern beurteilt.
Für die Ausbildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen stehen dem Verein zwei qualifizierte Akkordeonlehrer, Marcel
Weyrauch und Eduard Ungefucht, zu Verfügung. Die Übungsstunden und Proben finden an mehreren Bensheimer Schulen und
in einem eigens von der Stadt Bensheim bereitgestellten Raum statt. Für das neue Schuljahr sind neue Schnupperkurse und
der Aufbau eines Jugendensembles geplant.
Das nächste musikalische Ereignis ist das Solistenkonzert mit den international bekannten russischen Virtuosen Vladimir
Grachev (Bajan) und Tatiana Gracheva (Mandoline, Domra) am Sonntag, 10. Juni 2018 um 17 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus
Bensheim-Schwanheim, bei dem ein feines Mandolinenkonzert von Antonio Vivaldi und die komplette Arlesienne von Georges Bizet
zu Gehör gebracht werden sowie Musik des wunderbaren Astor Piazzolla und überraschend wohlklingende
zeitgenössische Werke aus Russland, einige speziell für dieses Konzert komponiert.
Bergsträßer Anzeiger 14. November 2017:
Tango-Rhythmen neben Bach und Bizet
Akkordeonclub: Viel Applaus für eindrucksvolles Konzert in der Kirche Heilig Kreuz
AUERBACH. Mit anhaltendem Applaus und stehenden Ovationen bedankte sich das zahlreich erschienene Publikum
für das Jahreskonzert des Akkordeonclubs "Blau Weiß" Bensheim (ACB) in der fast voll besetzten Auerbracher
Heilig-Kreuz Kirche.
Drei Formationen des Akkordeonclubs boten aktuelle Interpretationen besonders schöner, selten gespielter Stücke aus
ihrem reichen Repertoire - sehr zur Freude der Zuhörer, die das Wiederhören ebenso genossen wie die Begegnung mit
Neuem. In abwechslungsreicher Folge erklang Klassisches aus Barock, Romantik und Gegenwart: Musik zum Träumen und
natürlich Tango.
Zur Eröffnung spielte das 1. Orchester unter Leitung von Eduard Ungefucht "Präludium und Fuge BWV 555" von Johann
Sebastian Bach in Bearbeitung von Hans Luck, gefolgt von der "Suite Gothique" von Léon Boéllmann. Das 1895 zur Einweihung der
Orgel in der Kathedrale Notre Dame in Dijon komponierte spätromantische Orgelwerk kam in der Bearbeitung für
Akkordeon-Orchester von Adrej Mouline/Paul de Bra voll zur Wirkung.
Die sonst vom Organisten durch Phrasierung und Registrierung erzeugte intensive Stimmung in den sehr unterschiedlichen vier
Sätzen von pompös, innig, fröhlich und gruselig-ergreifend bis hin zum furiosen Finale der Toccata wurde vom
Orchester dank der großen Bandbreite musikalischer Ausdrucksmöglichkeiten des Akkordeons nuancenreich
herausgearbeitet. Für die beeindruckende Darbietung gab es heftigen Applaus.
Zur Entspannung servierten die "Hobbies" anschließend Louis Armstrongs "Wonderful World" und das bekannte "Londonderry
Air", ehe das siebenköpfige ACB-Ensemble mit besonderen musikalischen Leckerbissen aufwartete: Zunächst "Piere et
Breceuse" (1870), ein fein dargebotenes romantisches Werk für Konzert-Harmonium von Alexander Guilmant im Arrangement von
Stefan Kutscher, dann das dreisätzige "Konzert in d-Moll" von Alessandro Marcello (1673-1747), im Original für Oboe
und Streicher, mit Ilona Spitzner am Elektronium als Solistin glänzend dargeboten: Schließlich folgte der
melancholische Tango "Tanti anni prima" von Astor Piazzolla (1984) in Bearbeitung von Hans-Günther Klöz, tief
nachempfunden von Stephanie Jacobi am Solo-Akkordeon.
Abgerundet wurde das Programm vom 1. Orchester mit dem Menuett aus der Suite "L'Arlesienne" von Georges Bizet, dessen duftig
feine Interpretation beim Publikum besonders gut ankam. Den Schlusspunkt setzen die 20 Orchestermusiker mit "Inmortal - In
Memoriam A.P." von Hans Boll (1923-2016). Das für Akkordeonorchester komponierte Werk, eine Huldigung an den 1992
verstorbenen Astor Piazzolla, zeichnet gleichsam ein dramatisches Bild vom wechselvollen Lebensweg des großen Meisters
des Bandoneons, lässt seine typischen synkopischen Rhythmen aufleben, seine unverwechselbaren Staccati, die Zäsuren
und harmonischen Wendungen, bis die elegische Stimmung plötzlich mit einem heftigen stürzenden Bach'schen Akkord
abreißt und pure Stille hinterlässt.
Eigentlich wäre hiermit das Konzert zu Ende gewesen, aber mit nicht enden wollenden Beifall forderten die Zuhörer
mehr. So spielte das Orchester als Zugabe "Fuge g-Moll" von Bach und schließlich noch dessen liebliches "Air". Nur
zögernd entschlossen sich dann die Konzertbesucher, ihre Plätze zu verlassen und den Heimweg anzutreten. Man war
sich einig: Das war ein tolles Konzert! red
Martkplatz Bergstrasse 07. September 2017
Musik als sanfte Medizin
Akkordeonclub erfreut Patienten in Reha-Klinik
Bensheim(red). Die Hobby-Gruppe vom "Akkordeonclubs Blau-Weiß Bensheim"
(ACB) unter Leitung von Heidi Raebiger hat kürzlich einen kleinen Konzertabend in der "Asklepios Hirschparkklinik
Alsbach-Hähnlein" gestaltet. Die Patienten erlebten eine bunte Melodienfolge mit Unterhaltungsmusik und Liedern aus aller
Welt.
In der 1978 gegründeten Gruppe des ACB spielen Erwachsene, die nach längerer Pause wieder aktiv werden wollten
oder erst als Erwachsene das Akkordeon kennen gelernt und daran Spaß gefunden haben. Mit ihrer Musik möchten die
"Hobbies" anderen und sich selbst eine Freude bereiten. Die Klinik bedankte sich mit einer Spende, die der Jugendarbeit des
Vereins zugute kommt.
Die Aktivitäten des ACB sind breit gefächert. Zwei Musikpädagogen sorgen mit Kursen an mehreren Schulen
für fundierte Instrumental-Ausbildung. In vier Spielgruppen finden Liebhaber des Akkordeonspiels aller
Fähigkeitsstufen Gleichgesinnte zum gemeinsamen Musizieren. Neue Mitspieler sind willkommen. Die nächsten
Konzert-Auftritte sind:
9. November, 16 Uhr, Konzert im Caritasheim St. Elisabeth, Bensheim.
16. Dezember, 14.30 Uhr, Konzert beim VdK in "Vetters Mühle", Bensheim-Zell.
Martkplatz Bergstrasse 13. Juli 2017
Fingerfertige Doppelspitze
Bensheimer Akkordeonisten haben Vorstand bestätigt
Bensheim(red). Mit der einstimmigen Wiederwahl aller Vorstandsmitglieder
haben die Mitglieder vom "Akkordeonclub Blau-Weiß Bensheim" (ACB) jetzt ihren Vorstand wiedergewählt. Nun wird der
ACB von einer Doppelspitze aus zwei Vorsitzenden geführt. Der erste Rechner ist weiterhin Mitglied des
geschäftsführenden Vorstandes.
Wiedergewählt wurden Tobias Bergemann und Heidi Raebiger als Vorsitzende. Erster Rechner ist Bernward Pieroth, weiter
Rechner Barbara Jakob, erster Schriftführer Daniel Gumb, zweiter Schriftführer Martin Pieroth. Im erweiterten
Vorstand sind die Beisitzer Ruth Ameis, Renate Jahn, Tobias Schreiber, Jürgen Schröder, Heinz Schuster und Ortrun
Wagner. Mit von der Partie ist Ehrenvorsitzender Rüdiger Klein.
Nach zahlreichen Aktivitäten im Jubiläumsjahr 2016, unter anderem mit drei großen Konzerten und einer
Gastspielreise nach Kassel, plant der ACB neben regionalen Auftritten je ein Vereinskonzert mit allen Spielgruppen und ein
Solistenkonzert mit internationalen Virtuosen. Fest geplant ist für Sonntag, 4. November, um 17 Uhr ein Kirchenkonzert
unter Leitung von Eduard Ungefucht in der Heilig-Kreuz-Kirche, Weserstraße 3.
Neben dem aktiven Musizieren ist dem ACB die Jugendarbeit ein großes Anliegen. Derzeit kooperiert der Verein mit
vier Bensheimer Schulen, wo zwei akadamisch ausgebildete Musikpädagogen vom ACB Grundschulkinder in Schnupperkursen
unterrichten. Auch Jugendliche und Erwachsene können beim ACB qualifizierten Unterricht nehmen. Menschen, die bereits
Akkordeon spielen, können sich, je nach Fähigkeit und Neigung, einem Ensemble oder Orchester von "Blau-Weiß"
anschließen.
Harmonika International 2/2017:
Im Crossover mit klassischen Konzertinstrumenten: Akkordeon-Club "Blau Weiß" Bensheim und "Trio Passionata"
beschreiten neue Wege
Mit viel Elan und Schwung startet der Akkordeon-Club Blau-Weiß Bensheim (ACB) in die neue
Saison. Dem südhessichen Verein mit 80-jähriger Erfolgsgeschichte gelang es, in Kooperation mit dem international
renommierten "Trio Passionata" Kassel/Paris (Diana Mykhalevych, Violine, Tatiana Gracheva, Violoncello, Michael Kravtchin,
Klavier) mit einem Konzert ein Zeichen zu setzen, das musikalisch über gewohnte Grenzen der Akkordeonmusik
hinausweist.
Die Idee zu einem gemeinsamen Projekt hatten die Musiker des Trios anlässlich eines Konzertbesuches bei
"Blau-Weiß" in Bensheim. Für die rund 20 Orchesterakkordeonisten und ihren Dirigenten Eduard Ungefucht eine Ehre
und Herausforderung zugleich, sollten doch mit den professionellen Künstlern gemeinsam die Bearbeitung von fünf
russischen Werken uraufgeführt werden, die der Bajan-Virtuose und Komponist Vladimir Grachev (Saratow/RU) speziell
für dieses Event geschrieben und dem Akkordeon-Club Blau-Weiß Bensheim gewidmet hatte:
Georgi Swiridow (1915-1998), Walzer und Romanze aus "Musikalischen Illustrationen" nach der Novelle "Der Schneesturm" von
Alexander Puschkin, bearbeitet für Violine solo und Akkordeonorchester; Peter I. Tschaikowsky (1840-1893), "Nocturne" op.
19 Nr. 4, bearbeitet für Violoncello solo und Akkordeonorchester; Rodion Schtschedrin (* 1932), "Quadrille" aus der Oper
"Nicht nur Liebe", bearbeitet für Violoncello solo und Akkordeonorchester sowie Dimitri Schostakowitsch (1906-1975),
"Concertino", bearbeitet für Klavier solo und Akkordeonorchester.
Von vorneherein war klar, dass man sich auf eine ausgefallene, vielleicht sogar gewagte musikalische Begegnung
einließ, nicht zuletzt hinsichtlich der Abweichung der üblichen Besetzungspraxis. Neugiereig machten sich die
Akkordeonisten an die Probe.
Uraufführung in Kassel bei ausgezeichneter Akustik
Am internationalen Tag der Musik war es dann in Kassel soweit: Das 1. Orchester des ACB unter Leitung von Eduard Ungefucht
spielte mit den Künstlern des Trios und Schlagzeuger Mihai Farcas das fünfzehnte in der Reihe der Kassler
Nachtkonzerte.
Die ausgezeichnete Akustik der Kirche brachte die musikalische Darbietung optimal zur Geltung. Kaum mit Worten zu
beschreiben, der engelsgleiche Klang der Violine in Sviridovs Romanze, das gleichsam hingehauchte Nocturne von Tschaikowsky
und die fantastischen Eskapaden des Cellos in Schtedrins Liebesgeschichte, die expressiven Ausführungen des Klaviers in
Schostakowitschs Concertino, alles auf feinste dynamisch abgestimmt mit dem Akkordeonorchester. Außer den russischen
Uraufführungen standen "Contrasto Grosso" von Jacob de Haan (* 1959) und das bekannte "Dumky-Klaviertrio" op. 90 von
Antonin Dvorak (1841-1904) auf dem Programm.
Das Publikum war total fasziniert. Die allermeisten Konzert-Besucher hatten noch nie ein ganzes Akkordeon-Orchester
erlebt, schon gar nicht mit "klassischer moderner" Musik in Kombination mit Streichinstrumenten oder Klavier. Die Wirkung
blieb nicht aus. Ungläubiges Staunen, Bewunderung und riesiger Beifall aus dem Kirchenschiff.
Erfolge in Bensheim und Viernheim
Der Erfolg ermutigte die Musiker zu zwei weiteren Aufführungen im Parktheater Bensheim und im Großen Saal des
Bürgerhauses der Stadt Viernheim, jeweils mit geringen Programmänderungen. So wurde auf Wunsch der Orchesterspieler
in Bensheim der "Egyptische Marsch" von Johann Strauß II eingefügt, in Viernheim hatte Ilona Spitzner aus der 1. Stimme
wegen einer Verpflichtung der Geigerin in Paris deren Solo am Elektronium übernommen, und statt des "Dumky-Trios" gaben
Tatiana Gracheva und Michael Kravtchin die "Sonate für Cello und Piano" op. 40 von Dimitri Schostakowitsch und die
"Rumänischen Tänze" von Bela Bartok.
Zun den Aufführungen in Südhessen hatten sich zahlreiche Fans der Akkordeonmusik aus dem In- und Ausland
eingefunden, aber auch Freunde von Sinfonie- und Kammermusik. Das Parktheater Bensheim war fast ausgebucht. Die Begeisterung
war allenthalben riesengroß. Während die einen total überrascht reagierten, waren Musikkenner angetan vom
qualitativ überzeugenden Nivau des Gebotenen, von dem spürbar harmonischen Einvernehmen zwischen Orchester, Solisten
und Dirigent, von der hohen Authentizität der musikalischen Interpretation.
Ermutigende Kommentare aus der Fachwelt
"Dynamisch, sauber, musikalisch", gratulierte Viktor Dupper, Bad Ems, Lehrer von Veronika Todorova. Er habe beim Lauschen
zeitweise vergessen, dass da ein Akkordeonorchester spielt, was wohl nicht allein an der sehr guten Registerwahl lag. Weiter
Komplimente von Kapazitäten aus aller Welt folgten. "Hervorragend! Ausgezeichnete Arbeit! Ein Akkordeonorchester mit
gehobenem Nivau!", so Viktor Romanko, Professor in Ekaterinburg/RU. In gleicher Weise kommentierten Bajanisten, Dirigenten und
Pädagogen wie J. Bulatov, J. Balachonzev und andere. "Bravo, fein und farbenfroh!" schreibt der ukrainische
Bajan-Virtuose Shevket Zmorka.
Auch Vladimir Grachev spricht von "ausgezeichneter Arbeit", die Eduard Ungefucht, sein Orchester und das Trio geliefert
haben. Darauf dürften nicht nur die Musiker stolz sein, sondern auch Grachev selbst, als Komponist der Arrangements und
Vater der großartigen Cellistin Tatiana Gracheva. Dazu hat es allen große Freude bereitet. "Wir vom Trio sind ganz
begeistert von unserer Zusammenarbeit!", resümiere Michael Kravtchin nach dem dritten Konzert. "Es war ein echtes
musikalisches Erlebnis, auch für uns etwas ganz Außergewöhnliches, mit Euch zu spielen."
Eine gute Vorausetzung für künftige gemeinsame Projekte. Ortrun Wagner
Bürstädter Zeitung 07. März 2017:
MGV 02 und Volkschor geben Jubiläumskonzert
BÜRSTADT. Es gibt kaum einen Gesangverein in Bürstadt und in der Region, der nicht über den
Mangel an Nachwuchssängern klagt. So ist es auch bei der Singgemeinschaft, die Männergesangverein (MGV) 1902 und
Volkschor 1907 bilden. Dennoch schaffen es die Gesangvereine immer wieder, das Bürgerhaus zu füllen, ein
hochklassiges Konzert abzuliefern und ihre Klasse zu beweisen. So war es auch am Sonntag, als mehr als 400 Besucher das
Jubiläumskonzert der Singgemeinschaft erlebten.
Gefeiert wurden mit dem Konzert die 115 Jahre, die der MGV besteht und die 110 Jahre des Volkschors, sowie die 25 Jahre,
die Helmut Vorschütz Dirigent beim MGV ist. Das ergibt zusammen 250 Jahre im Paket. MGV-Schriftführer Karlheinz
Harfmann zeigte sich zufrieden ob des Zuspruchs, bedauerte lediglich, dass die vorderen Reihen, für die Ehrenkarten
ausgestellt waren, teilweise leer blieben. Nun, wer nicht da war, der hat etwas verpasst, denn schon der Einstieg in das
Konzert mit dem Gemischten Chor der Singgemeinschaft war ein musikalischer Genuss.
Auf der von Harfmann selbst frühlingshaft dekorierten Bühne erklangen zunächst besinnliche Weisen, bei denen
Volkschor-Vorsitzende Anja Kuhn zweimal Soloparts sang. So bei "Für alle", dem deutschen Beitrag zum Eurovision Song
Contest 1985. Dekorativ war das Bild der in Anzug und Vereinsschlips singenden Herren und der Damen in weißen Blusen und
weinroten Schals. "Freude schöner Götterfunke" ist ein Ohrwurm, der unter die Haut geht und auch "Der Lindenbaum",
am Brunnen vor dem Tore, brachte viel Applaus ein. Mit beim Konzert dabei war der Akkordeonclub Blau-Weiß Bensheim, der
zunächst im kleinen Ensemble musizierte und anschließend unter der Leitung von Eduard Ungefucht alle Varianten der
Akkordeonmusik präsentierte. Von gefühl- bis schwungvoll und von besinnlich bis romantisch hatten die 25 Damen und
Herren aus Bensheim alles im Repertoire. Bei diesem Orchester gibt es offenbar keine Nachwuchssorgen.
Helmut Vorschütz, der Musikdirektor des Fachverbands deutscher Berufschorleiter (FdB) ist ein akribischer Dirigent
mit viel Herzblut, der seine Sänger mitreißt und auch gerne den einen oder anderen Scherz mit ihnen macht.
Bürgermeisterin Bärbel Schader ließ es sich nach der Pause, zusammen mit dem Ersten Stadtrat Walter
Wiedermann, nicht nehmen, Vorschütz mit dem Ehrenteller der Stadt Bürstadt für sein großes Engagement
auszuzeichnen. Sie flachste mit den meist älteren Herrschaften der Singgemeinschaft und meinte: "Musik spendet Freude.
Praktizieren Sie das ruhig weiter, deswegen sehen Sie auch alle so jung aus."
Dann fand sie den Übergang zu Vorschütz mit ausgewählt lobenden Worten und sagte: "Was nutzt ein Chor ohne
Chorleiter?" Dabei thematisierte sie das Einfühlungsvermögen von Vorschütz, wie er dirigiert und dabei seinem
Chor in die Augen schaut. Für den Geehrten war es eine Überraschung, von der er nichts wusste, die Verantwortlichen
hatten ihm im Vorfeld gesagt, dass eine andere Person aus dem Verein von Schader geehrt werde. Vorschütz betonte, dass
er kein Freund von Unterbrechungen im Konzert sei, lachte aber und sagte: "Heute mache ich einmal eine Ausnahme."
Munter ging es anschließend in dem anspruchsvollen Programm weiter, als der Männerchor mit mehreren
Beiträgen seine ausgezeichnete Qualität bewies. Die knapp 30 Herren intonierten dabei den Klassiker der
Männerchöre schlechthin: "Aus der Traube in die Tonne", das fröhliche "A ca" und vor allem den afrikanischen
Freiheitssong "Siyahamba". Inzwischen begleitete auch der Pianist Thomas Markowic am Klavier. Beim Chianti-Lied war dann der
Funke endgültig vom Chor zum Publikum übergesprungen, dass das Loblied auf den Rotwein aus der Toskana rhythmisch
klatschend begleitete.
Kleine organisatorisch erforderlich gewordene Umstellungen des Programmes taten dem Ganzen keinen Abbruch und verlagerten
nur das vorgesehene Finale etwas weiter nach vorne. Dabei erklang vielstimmig, von allen Mitgliedern der Chorgemeinschaft
gesungen, das Volkslied "Wer recht in Freuden wandern will". Der "Kosakenritt" von Otto Groll und das kroatische Lied
"Marina", gesungen vom Männerchor und begleitet vom Akkordeonorchester, rundeten einen äußerst kurzweiligen
Spätnachmittag im Bürgerhaus ab. Frank Gumbel
Bergsträßer Anzeigen Zeitung 22. Februar 2017:
Seit 80 Jahren stets mit der Zeit
Akkordeonclub Blau-Weiß Bensheim entwickelt sich positiv / Augenmerk auf Jugendausbildung
Bensheim. Unter den rund 30 ortsansässigen Musikvereinen ist der Akkordeon-Club Blau-Weiß
Bensheim (ACB) der einzige seiner Art. Seit über 80 Jahren bereichern die Akkordeonisten mit ihren Aktivitäten das
kulturelle Leben der Stadt, indem sie musizieren, Proben abhalten, Konzerte durchführen, Jugendliche ausbilden und mit
Konzertreisen und Auftritten die Stadt weit über ihre Grenzen hinaus bekannt machen.
Mit dem erklärten Satzungsziel "Pflege, Ausbreitung und Veredlung des Handharmonikaspiels" wurder der Verein im
März 1936 von einer Handvoll enthusiastischer Harmonika-Spieler unter dem Namen "1. Bensheimer Handharmonika-Club
Blau-Weiß" gegründet. Von Anfang an fand der Verein großen Zuspruch, auch seitens der Jugend, so dass die
"Blau-Weißen" schnell zum festen Bestandteil der musikalischen Szene wurden. Trotz Unterbrechung durch die Ereignisse
im Zweiten Weltkrieg ist der Verein bis heute von Kontinuität in der Gemeinschaft und dem Streben nach musikalsicher
Qualität geprägt.
Wurde anfangs vorwiegend volkstümlich musiziert, so brachte der Besuch der "Internationalen Harmonika-Musiktage" an
Pfingsten 1951 in Radolfszell eine entscheidende Wende in der musikalischen Arbeit. Bei der Begegnung mit großen
deutschen und ausländischen Orchestern und Musikern wurde klar, welche gewaltige Aufgabe vor den "Blau-Weißen" lag,
wenn sie sich einmal mit diesen fortschrittlichen Spielweise messen wollten.
Tatsächlich gelang es dem "Großen Orchester" bereits 1954, sich die Bezirksmeisterschaft zu erspielen, zusätzlich
landete das Jugendorchester auf dem zweiten Platz, der Bensheimer Martin Reichel wurde als Solist Bezirksmeister.
Von nun an gab es praktisch kein Halten mehr. Gelungene Konzerte und gutes Abschneiden bei Wertungsspielen beflügelten
Spielfreude und Unternehmungsgeist. 1956 organisierten die "Blau-Weißen" zum ersten Mal die Stadtmeisterschaften,
Verbindungen ins In- und Ausland wurden angeknüpft. Konzerte in den verschiedensten Orten der Bundesrepublik , in der
französischen Schwerstestadt Beaune, Tourneen durch Portugal, Holland, Türkei, Venezuela, Spanien, sowie Konzerte
in Tschechien, Ungarn und Italien folgten.
Die Organisation offizieller Fachtagungen des Deutschen Harmonikaverbandes in Bensheim machten die Stadt quasi zur
Hochburg der Harmonikamusik.
Schon Gründungsdirigent Josef Frey war von dem Wunsch nach qualitativ hochwertiger Musik beseelt. Dem kamen nicht nur
Fleiß und Begeisterung der Spieler entgegen, sondern mit der Zeit auch die technische Weiterentwicklung der guten alten
Ziehharmonika zum ausgereiften Konzert-Akkordeon. Aus dem "1. Bensheimer Harmonika-Club Blau-Weiß" wurde der
"Akkordeon-Club Blau-Weiß Bensheim", der fast in allen Gernes zuhause ist. Das hoch differenzierte Instrument von heute
mit all seinen Registern und faszinierenden Klangmöglichkeiten erlaubt Musizieren auf professioneller Ebene.
Zu den konzertanten Highlights der jüngsten Vergangenheit zählen die Konzerte des 1. Orchesters unter der Leitung
von Eduard Ungefucht mit den Solisten Vladimir Grachev, Bajan 2015, Stas Venglevski 2016 und das gemeinsame Konzert mit dem
Trio Passionata Kassel mit drei Aufführungen 2016 und 2017. Nicht ohne Stolz verzeichnen die Musiker von Blau-Weiß:
"Das Akkordeon ist im Konzertsaal angekommen!"
Damit dies auch in Zukunft so bleibt, hat sich der ACB verstärkt der Jugendarbeit zugewendet. Zurzeit werden rund 30
Kinder von professionellen Akkordeonlehrern des Vereins unterrichtet. Auch Erwachsene können Unterricht nehmen.
Das 1. Orchester mit rund 20 Mitgliedern und Dirigent Eduard Ungefucht spielt aus einem Repertoire von gehobener
Unterhaltung über Pop und Jazz bis Klassik und Moderne. Proben finden mittwochs um 19.30 Uhr in der Joseph-Heckler Schule
statt.
Das ACB Ensemble mit acht besonders begeisterten und befähigten Spielern spielt aus einem Repertoire anspruchsvoller
Literatur, unter anderem Piazolla. Proben sind nach Verabredung möglich.
Die Hobbies mit acht bis zehn Mitspielern bieten Wiedereinsteigern und erwachsenen Anfängern Gelegenheit zum
zwanglosen gemeinsamen Musizieren. Proben sind dienstags ab 19.30 Uhr in der Joseph-Heckler Schule
angesetzt. zg
Darmstädter Echo 25. Oktober 2016:
Kontraste als Würze des Abends
Liedertafel: Facettenreiches Herbstkonzert mit dem Akkordeon-Club im Bürgerhaus Kronepark
AUERBACH(tr/ü). Es war der Dreiklang aus Ausdruck, Dynamik und
musikalischer Leidenschaft, mit dem die Liedertafel Auerbach in ihrem facettenreichen Herbstkonzert das Publikum begeistert
hat.
Im gut besuchten Bürgerhaus Kronepark servierten die rund 70 Sängerinnen und Sänger ein kurzweiliges Menü
aus klassischer und zeitgenössischer Chorliteratur. Ausgarniert mit gelungenen Arrangements aus Pop und Schlager und
vortrefflich angereichert durch den Akkordeon-Club Blau-Weiß Bensheim unter der Leitung von Eduard Ungefucht.
Nicht die erste Koproduktion mit Bensheimer Ensemble
Als Gastgeber und musikalischer Regisseur führte Johann Leber seinen gemischten Chor sicher durch ein zweistündigen
Konzertabend. Es war nicht die erste Koproduktion mit dem Bensheimer Ensembles, das für seine ausgefeilten
Interpretationen und plastischen Klangbildern bekannt ist. Und es war auch der dramaturgische Faden des Abends der das
Programm so kruzweilig und kontrastreich gestaltet hat. Chor und Orchester kamen alternierend auf die Bühne und
verwöhnten das Publikum mit gemeinsamen Auftritten. So etwa das filigran intonierte "Freude klinge in die Welt", das im
Bürgerhaus schon fast weihnachtliche Atmosphäre aufkommen ließ.
Musikalische Dichte und eine gehörige Note Verve erstrahlten bei Potpurri aus Evergreens, bei dem die milden
Temperaturen im Saal nochmals um zwei, drei Grad zu stiegen schienen. Bei Liedern wie "Das gibt's nur einmal" von Lilian
Harvey, "Ich tanz mit Dir in den Himmel hinein" und das von Willi Frost bekannte "Du hast Glück bei den Frau'n Bel ami!"
stimmten viele Gäste mit ein.
Doch eine banale Mitsing-Revue war das Herbstkonzert nicht, zu dem Liedertafel-Vorsitzender Peter Neitzel die Zuhörer
begrüßte. Es moderierte einmal mehr Marlies Dünkel, die charmant und informativ durch den Abend führte,
der vom Chor mit einem hymnischalpinen "Das Tal der Bergen" eröffnet wurde.
"Benia calastoria" heißt die Komposition von Bepi de Marzi, bei der die fein konturierten Stimmen des Chors ihre
ganze Wucht und Fülle offenbarten. Tonfarbe, Temperament und Stimmungslage zeigte sich klar ausformuliert, und auch die
Feinabstimmung mit dem Orchester wurde immer besser, wie man beim finalen "Kalinka" spüren konnte.
Die eher leichte, aber durchweg aromatische Kost des Chores ("Wo die roten Rosen blühen" mit Solo Peter Neitzel,
Maffays "Ich wollte nie erwachsen sein" mit Milena Jockel) erweiterte das Orchester um anspruchsvolle Werke. Darunter Henry
Purcellos "Rondo", das baroke Klänge ins Bürgerhaus brachte. Der bekannte "Walzer Nr. 2" von Dmitri Dmitrijewitsch
Schostakowitsch gefiel durch die spielerische und sensible, ja tänzerische Art, wie die Musiker das sich wiederholende
Thema und die Taktfülle des hoch dynamischen Werks bewältigt haben.
Die Kontraste waren, wie gesagt, die Würze des Abends. Die südafrikanische Gospelhymne "Siyahamba" in der
Zulu-Sprache zeigte viel Kraft und Vitalität, Hubert von Goiserns "Weit weit weg" atmete Melancholie und Fernweh. Auch
hier bewiesen die Sängerinnen und Sänger großes Einfühlungsvermögen und musikalisch Empathie.
Mit den "Wiener Spezialitäten", so das Programmheft, ging es noch einmal an die Donau. Von Johann Strauss zum
lieblichen "Tango Villosa" war es nur ein kleiner Schritt. Das Stück des Niederländers Sietse Wagenmakers wurde
eigens für ein Akkordeonensemble komponiert.
Und dann wieder ein musikalischer Bruch: Der Chor inszinierte ein fragiles Trio aus "über den Wolken" (Reinhard Mey),
"Dona Maria" vom Brasilianer Herivelto Martins und dem "Halleluja" des israelischen Komponisten Kobi Oshrat, das er 1979 beim
Eurovision Song Contest dirigiert und zum Sieg geführt hatte.
Harmonika International 2/2016:
Blau-Weiß Bensheim begeisterte Kinder fürs Akkordeon
Der Akkordeon-Club Blau-Weiß Bensheim (ACB) hat im 80. Jahr seines Bestehens damit begonnen, seine
Jugendarbeit zu reaktivieren. In Zusammenarbeit mit der Joseph-Heckler-Grundschule Bensheim zeigten die Allerjüngsten
aus den Klassen 1/2 bei einem Abschlussvorspiel ihrer Akkordeon-Arbeitsgemeinschaft, was in einem halben Jahr schon alles bei
ihrem Lehrer Marcel Weyrauch gelernt hatten. Und das war nicht wenig.
Der Akkordeon-Pädagoge mit Studienabschluss an der Akademie für Tonkunst Darmstadt erläuterte den
Anwesenden, wie er die Kinder in den vergangenen Monate in die musikalischen Grundlagen des Akkordeon-Spiels und des
Notenlesen eingeführt hatte. Das Auditorium, bestehenden aus Eltern, Verwandten und Vertretern des Akkordeon-Clubs
Blau-Weiß Bensheim, applaudierte begeistert. Die Rufe "Zugabe!" und "Zwei Zugaben!" konterte das muntere Quintett mit
"Drei Zugaben". Am liebsten hätten die Kinder gar nicht mehr aufgehört zu musizieren, aber mit diesem Vortrag endete
die AG. Im zweiten Halbjahr beginnt eine neue Anfänger-AG, denn auch andere Kinder sollen in den Genuss des
Akkordeon-Lernens kommen.
Wie Barbara Jakob vom Vorstand des ACB erklärte, möchte der Verein mit seiner neuen pädagogischen Initiative
seine Jugendarbeit reaktivieren mit dem Ziel, Kinder und Jugendlcihe durch aktives Musizieren in ihrer geistigseelischen
Entwicklung zu fördern und gleichzeitig dem Vereinsleben eine Zukunftsperspektive sichern.
Die Akkordeon-AG wird als Halbjahreskurs der Heckler-Schule in Kooperation mit dem ACB angeboten. Der Akkordeon-Club stellt
dafür seit Beginn des Schuljahres 2015/16 den professionellen Akkordeon-Lehrer, bei dem die Kinder auf Wunsch nach
Abschluss der Schul-AG in Einzeln- oder Gruppenuntericht auch weiter Akkordeon lernen können, zu günstigen
Bedingungen im Rahmen des Vereins und wie gewohnt in den Räumen der Schule. Ortrun Wagner
Bergsträßer Anzeiger 18. Juli 2016:
Solist mit virtuoser Spieltechnik
AKKORDEON-CLUB BLAU-WEISS: Hochklassiges Galakonzert mit Stas Venglevski in Schwanheim
SCHWANHEIM. Virtuosität, technische Brillanz und Leidenschaft kennzeichnen das Spiel von Stas
Venglevski. Er ist einer der großen Meister seines Instruments - dem Bajan, der osteuropäischen Form des
Chromatischen Knopfakkordeons. Der Musiker versteht es wie kaum ein anderer, den weiten Tonumfang und die voluminöse
Bass-Bandbreite in expressive Klangbilder zu übersetzen. Das Publikum im Schwanheimer Gemeinschaftshaus war begeistert:
Am Samstag hatte der Akkordeon-Club "Blau-Weiß" Bensheim zu einem Galakonzert der besonderen Art eingeladen. Der
Stargast ist derzeit für eine Handvoll Auftritte in Deutschland, Italien und der Schweiz unterwegs.
Höhepunkt im Jubiläumsjahr
Dem musikalischen Leiter des Bensheimer Vereins, Eduard Ungefucht, war es gelungen, Venglevski an die Bergstraße zu
holen. Wohl einer der Höhepunkte in der Konzertreihe anlässlich des 80. Vereinsjubiläums. Durch den Abend
führte Bernd Rettig. Die Begrüßung übernahm das erste Blau-Weiß-Orchester - Aushängeschild und
tragende Säule des Vereins seit seiner Gründung im Jahr 1936. Die 20 Musiker schöpften die technischen und
klanglichen Möglichkeiten ihrer Instrumente voll aus. Mit hoher Dynamik und Feingefühl präsentierte das Ensemble
Jacob de Haans farbenfrohes "Contrasto Grosso".
Die tanzreiche Suite besteht aus drei Teilen, die alle durch Kontraste in Stil, Dynamik und Instrumentation gekennzeichnet
sind. Renaissance-artige Fragmente erblühten in plastischer Vitalität. Eindrucksvoll, wie souverän und
federleicht der Dirigent das Orchester in luftige Höhen emporhob.
Dann war es Zeit für den Solisten. Stas Venglevski reiht sich nahtlos in die Riege der Gaststars ein, die der
Akkordeon-Club seit vielen Jahren seinem Publikum präsentiert. Man denke an das Konzert mit Vladimir Grachev im Herbst
letzten Jahres, das ebenfalls von Eduard Ungefucht initiiert worden war. Nun also Vangelvski. Ein gebürtiger Moldawier,
der an der russischen Musikakademie Moskau studiert und unter dem berühmten Bajan-Solisten Friedrich Lips seinen Abschluss
gemacht hat. 1992 emigrierte er in die USA.
Heute leitet er eine Musikschule in Milwaukee, Wisconsin. Ein brillanter Musiker, Lehrer, Arrangeur und auch Entertainer mit
einem breiten Repertoire eigener sowie klassischer, zeitgenössischer und traditioneller Musik aus der ganzen Welt.
Mit Charme, Humor und einer fesselnden Spieltechnik bezauberte er auch die Zuhörer in Schwanheim, wo ein beinahe volles
Haus gespannt auf seinen Auftritt wartete. Die im Programmheft fixierte Dramaturgie schmiss Stas Venglevski sofort über
den Haufen.
Er begann mit einer behutsamen Interpretation von Tschaikovskis wild mäandernden "Invitation Au Trepak". Eine
Klavierkomposition, die auf dem Bajan enorm anspruchsvoll zu bewältigen ist. Vengelvskis Finger flogen blitzschnell
über Knöpfe und Tasten bei diesem vitalen wie kontrastreichen Werk. Weiter ging es mit dem brasilianischen Tanz
"Odeon" von Ernesto Nazareth. Auch hier erwies sich der Musiker als Magier am Knopfakkordeon. Sämtliche Klang- und
Ausdrucksmöglichkeiten wurden mit Kreativität und maximaler Freiheit ausgeschöpft.
So auch bei "La Campanella" ("Das Glöckchen") von Franz Liszt. Die 3. Etüde der "Six Grandes Etudes de Paganini"
basiert auf einem Thema aus dem letzten Satz des Violinkonzerts h-Moll des Geigers Niccolò Paganini und begeisterte mit
waghalsigen Staccato-Sprüngen und effektvollen Oktavwechseln. Das Bajan schien ein ganzes Orchester zu ersetzen.
Träge Elefanten und flinke Vögel
Allerlei Getier marschierte bei der Eigenkomposition "Carnival of Animals" auf die Schwanheimer Bühne. In fünf
aufeinander folgenden Klangbildern spürte man träge Elefanten, flatternde Vögel und schleichende Katzen in
einem effektgeladenen und atmosphärisch dichten Spiel in lautmalerischer Perfektion. Mit Venglevskis "Ice Meadow Song"
wurde es etwas getragener.
Das motivisch rotierende, schnell gespielte "Perpetuum Mobile" ist eines der bekanntesten Werke des tschechischen
Violinisten und Komponisten Ottokar Nováek, dem Stas Venglevski mit seiner Bajan zusätzliches Tempo gibt.
Die erste Hälfte beschloss er mit einem russischen Volkslied als kleine Hommage an seine Schwester, die am Wochenende
extra für das Bensheimer Konzert aus dem russischen Murmansk angereist war.
Ensemble und Solist im Dialog
Nach der Pause servierte der Stargast weitere Eigenkompositionen wie den "Lyrical Waltz" oder die "Musette Caprice". Zum
Finale gab es noch etwas Besonderes: Das Stück "Dialogues" von Viaceslav Gordzei war ein echter Höhepunkt für
die Bensheimer Akkordeonisten und ein spannender musikalischer Dialog zwischen Ensemble und Solist. Es wurde 2015 speziell
für Stas Venglevski und Eugen Negruta komponiert und von beiden Solisten zusammen mit dem moldawischen Weltklasse-Ensemble
Concertino in der Schweiz uraufgeführt. Langer Applaus im Gemeinschaftshaus. Tritsch
Bergsträßer Anzeiger 30. Juni 2016:
Liebe zur Musik seit Kindertagen
Akkordeon-Club: Ehrungsfeier im Jubiläumsjahr / Viele halten dem Verein seit Jahrzehnten die Treue
Bensheim. Der Akkordeon-Club Blau-Weiß Bensheim (ACB) feiert dieses Jahr sein 80-jähriges
Bestehen. Nach dem Start des Jubiläumsjahres mit der Konzert-Matinee im März kamen die Akkordeonisten nun in der
Gaststätte Weiherhaus zusammen, um die Ehrung ihrer langjährigen Mitglieder zu begehen.
Ehrungen gibt es ab fünf und zehn Jahre Mitgliedschaft, in Dekaden aufsteigend. Die Zeremonie der überreichung
von Urkunde und Ehren-Nadel in Silber oder Gold zelebrierten Marc Fischer im Auftrage des Deutschen Harmonika-Verbandes und
Jürgen Schröder als Vorstandsmitglied des ACB.
Seit 1938 im Verein
Für die allermeisten der über achtzig Bensheimer Akkordeonisten begann die Liebe zur Akkordeon-Musik in der Kindheit,
als sie bei Blau-Weiß ihren ersten Akkordeon-Unterricht erhielten. Eine Liebe fürs Leben. Sie halten dem Verein
seit Jahrzehnten die Treue, sei es als aktive Spieler oder als passive Mitglieder.
Kein Wunder also, dass die Anzahl der zu Ehrenden beträchtlich war. Für fünf Jahre Mitgliedschaft konnten
sieben Mitglieder geehrt werden, sieben weitere für zehn Jahre, dreizehn für 20 Jahre, fünfundzwanzig für
30 Jahre, fünf für 40 Jahre, sieben für 50 Jahre, drei für 60 Jahre und einer sogar für 78 Jahre:
Willi Gondolph, der schon 1938 in den Akkordeon-Club Blau-Weiß Bensheim eintrat.
Nüber dreißig aktive Akkordeonisten gehen seit vielen Jahren allwöchentlich zur Orchesterprobe oder spielen
als Schüler im ACB. Als Aktive wurden geehrt: Pia Winnemöller, Petra Bartelt, Sara Weisenstein für fünf
Jahre; Stephanie Wägner, Tim Häfner, Ingrid Tischner, Tobias Schreiber, Manfred Spitzner für zehn Jahre; Martin
Pieroth, Stephanie Jacobi, Gerda Schmitt, Dr. Norbert Laskowski für 20 Jahre; Daniel Gumb, Thomas Ergler, Jürgen
Schröder, Rolf Nothnagel, Tobias Bergemann, Albert Stein, Andreas Rossa, Ermelinde Falkner, Barbara Jakob für 30
Jahre; Bernward Pieroth, Hubert Rechel, Ilona Spitzner für 40 Jahre; Ursula Neudörfer, Hannelore Schuster, Hans
Rüdiger Klein, Ruth Ameis, Renate Jahn für 50 Jahre; Maria Frehse, Heidi Räbiger und Heinz Schuster für 60
Jahre.
Da Akkordeon-Spieler sind nicht nur große Musikfreunde, sondern auch ein geselliges Völkchen sind, gestalteten
sie ihren festlichen Abend als große, lockere Geburtstagsfeier mit leckerem Essen, Getränken und frohem
Zusammensein. "An diesem Abend wollen wir uns ein bisschen selbst feiern", so der Vorsitzende des ACB Tobias Bergemann,
"ein Grund zum Feiern findet sich ja immer, aber in diesem Jahr feiert unser Verein ja auch Jubiläum, und etliche von uns
sind vielleicht nicht wenig überrascht, wie lange der Verein und vor allem die Menschen in diesem Verein schon Teil
unseres Lebens sind. Wir wollen in unserem Jubiläumsjahr die Menschen im Verein feiern, und wir wollen insbesondere die
Gelegenheit nutzen, den vielen fleißigen Helfern im Hintergrund, die mit ihrer Arbeit unserem Verein überhaupt erst
das Leben möglich machen, den verdienten Dank auszusprechen."
Den würdigen Auftakt gab Eduard Ungefucht, Dirigent des 1. Orchesters, auf seinem Bajan mit Stücken von
Tschaikowsky bis Musette. Zum gemütlichen Teil nach den Ehrungen ergriff Heinz Schuster, der nimmermüde Spiritus
Rex des Hobby-Orchesters, Mikrofon und Akkordeon, um die ganze Gesellschaft auf eine fröhliche Liederreise zu nehmen. Mit
Start "in Bensem uff de Brick" ging es mit Evergreens wie "O Sole Mio" ans Mittelmeer und mit dem Schneewalzer über die
Alpen wieder zurück ins Hessische.
Es dauerte nicht lange, bis alle sangen und klatschen, es durfte auch geschunkelt werden. Anschließend sorgten die
Mitglieder Bernd Rettig und Thomas Ergler auf ihren Akkordeons solistisch, im Duett und mit Schuster im Trio für
Stimmung.
"War das schön, fast genauso schön wie früher", meinte Renate Jahn, die seit über fünfzig Jahren
bei Blau-Weiß Akkordeon spielt. red
Bergsträßer Anzeiger 22. März 2016:
Akkordeon-Club Blau-Weiß: Matinee zum 80-jährigen Bestehen mit zahlreichen Gästen im Schwanheimer
Dorfgemeinschaftshaus
Schwungvoller Start ins Jubiläumsjahr
BENSHEIM Stimmungsvoller hätte eine musikalische Begrüßung am Sonntagvormittag wohl kaum
ausfallen fällen können: Der Akkordeon-Club Blau-Weiß Bensheim spielte die "Morgenstimmung" aus Edvard Griegs
"Peer Gynt", die bis heute als eines der schönsten musikalischen Naturgemälde in der Kompositionsgeschichte gilt.
Das Ensemble formte ein vielschichtiges melodiöses Geflecht, das die Zuhörer der Matinee im Schwanheimer
Dorfgemeinschaftshaus mitriss.
Um derartige Klangräume facettenreich zu erschließen, ist mehr als nur Routine nötig. Das stellte das
Akkordeon-Orchester gleich beim Einstieg im bis auf den letzten Platz besetzten Saal eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Das
Publikum applaudierte begeistert.
Das Ensemble schlug einen Bogen durch unterschiedliche Stile und Genres. Dirigent Eduard Ungefucht führte die
verschiedenen Formationen in einem berauschenden Parforceritt durch die verschiedenen Klangwelten: vom argentinischen Tango
eines Piazzolla ging es zum Ragtime, vom Walzer No. 2 von Schostakowitsch zum Tango Villosa, geschrieben vom holländischen
Komponisten Sytse Wagenmakers.
Zum Abschluss dann ein famos dargebotenes "Rhapsodia Andalusia" von Adolf Götz, der in den spanischen Impressionen ein
dynamisches Tempo vorlegte und einen temperamentvollen Schlusspunkt unter ein durchaus ergreifendes Konzert in den
Morgenstunden setzte.
Das Orchester setzt sich aus verschiedenen Formationen zusammen. Dazu zählt zum einen das Hobbyorchester, dass vor
rund 30 Jahren aus der Taufe gehoben wurde. Vor zwölf Jahren übernahm Heinz Schuster dessen musikalische Leitung. Er
führte am Sonntag sicher durch die musikalischen Gefilde. Man präsentierte die Humoreske von Dvorak. Das heitere,
bisweilen komische Instrumentalstück wussten die Akkordeonisten ebenso mit Esprit zu füllen wie einen Slowfox aus der
Feder von Gershwin.
Zudem war das Elektronium-Trio zu hören. Das Instrument erweitert wesentlich die Klangvarianten im Zusammenspiel eines
Orchesters. Das Trio servierte den Gästen ein vorzügliches Menü des Komponisten Klaus Dieter Ludwig, arrangiert
vom Bensheimer Werner Mößinger, der einst selbst im Akkordeon-Club gespielt hatte. Durch die Matinee führte
Bernd Rettig.
Geschichte in Bildern
Der musikalische Leckerbissen war gleichsam der Auftakt zu einem Jubeljahr, das mit einem Konzertreigen gefeiert wird.
Moderator Bernd Rettig begrüßte unter den Gästen besonders die Stadtverordnetenvorsteherin Carola Heimann, den
Kreisbeigeordneten Kurt Knapp, den Landtagsabgeordneten Peter Stephan sowie Dr. Michael Meister, Parlamentarischer
Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen. Am Rande der musikalischen Reise lief über Beamer die
80-jährige Geschichte des Vereins in Bildern ab, die die kulturelle Bedeutung des Ensembles früher wie heute
zeigten.
"Wir sind stolz auf das Orchester in unseren Reihen", sagte Carola Heimann, die im Namen der Stadt gratulierte. Der
Akkordeon-Club sei nicht nur fester Bestandteil in der Kultur der Stadt. Sie bezeichnete ihn als Botschafter für Bensheim,
der die Stadt erfolgreich im Ausland präsentiert habe.
Auch in den Partnerstädten sei das Ensemble ein gern gesehener und -gehörter Gast. Besonders hob sie die
Jugendarbeit hervor, die weit über die übliche Nachwuchsförderung hinausgehe. Man biete gar in der
Joseph-Heckler-Schule eine Akkordeon-AG für die Grundschulkinder an. Ganz im Sinne des Dichters E.T.A. Hoffmann schloss
sie ihre Rede: "Wo Sprache aufhört, fängt die Musik an."
Kurt Knapp überbrachte die Glückwünsche des Kreises. Er sprach von einer Bereicherung des kulturellen Lebens
über Bensheim hinaus. Das Orchester habe weite Kreise selbst ins Ausland ziehen können und genieße auch im
Wandel der Zeit einen hohen Stellenwert.
Eine Triebfeder im Akkordeon-Club war seinerzeit Willi Gondolph. Von 1969 bis 1973 führte er den Vorsitz. Im Rahmen der
Matinee erzählte er einige Schmankerln aus dem Vereinsleben. Bereits Anfang der 60er Jahre führten Konzertreisen ins
Ausland.
Blau-Weiß wurde zu einer Zeit gegründet, als die Akkordeon-Musik zur Mode wurde. überall in Deutschland
taten sich Freunde der Instrumentalmusik zusammen und spielten zusammen in Orchestern. Zunächst beschränkte sich das
Repertoire auf volkstümliche Melodien. Doch die Ensembles entwickelten sich weiter. Mittlerweile haben eine Reihe
zeitgenössischer Komponisten Werke geschrieben, die die Vielseitigkeit dieses Instruments betonen.
Zwei Hessentage mitgestaltet
Der Akkordeon-Club blieb nicht stehen. 1956 richtete er zum ersten Mal einen Wettbewerb aus, bei dem der Musikpreis der Stadt
Bensheim für Akkordeon verliehen wurde. Das musikalische Highlight wurde zur Tradition. Alljährlich fanden sich
Orchester, Duos, Solisten und Vertreter der Kammermusik in Bensheim ein. 34 Mal richtete man den musikalischen Wettbewerb aus.
1989 wurde er eingestellt.
Zwei Hessentage gestaltete der Akkordeon-Club mit. Schwarz-Weiß-Bilder aus dem Jahre 1976 zeigen die Musiker bei der
Eröffnungszeremonie. 2014 trat die Formation auf dem Marktplatz auf.
Der Akkordeon-Club beteiligte sich auch an der Verschwisterung mit Bensheimer Partnerstädten. Im Juni 1959 begleitete
er die Jumelage in Beaune und trat als Repräsentant der Stadt auf. 1977 war er mit nach Amersham gereist, 1987 nach Mohács
und 1989 nach Riva del Garda, um den Besiegelungen der Städtepartnerschaften einen musikalischen Gruß von der
Bergstraße beizufügen.
Lebenswerk von Hans-Rüdiger Klein
Die Geschichte des Akkordeon-Clubs ist eng mit dem Namen Klein verbunden. 1973 übernahm Hans-Rüdiger Klein den
Vorsitz und gab ihn erst vor wenigen Wochen an Tobias Bergmann ab.
Professor Dr. Matthias Hemmje, Vorsitzender des Deutschen Harmonika-Verbandes Südhessen, würdigte Kleins
Verdienste im Rahmen der Matinee mit der Rudolf-Würthner-Medaille.
Dr. Hemmje betonte nicht nur die Strahlkraft, die der Akkordeon-Club Blau-Weiß weit über die Region hinaus
entwickeln konnte. Er sprach von verdienten Persönlichkeiten, die den Verein vorangebracht haben. Dazu zählte er in
erster Linie Hans-Rüdiger Klein, der sich für das "kulturell bedeutende Juwel" mit Herzblut eingesetzt habe. Er war
im Landesverband wie auch im Deutschen Harmoniker-Verband aktiv. "Jetzt steht ein exzellentes Ensemble da", gratulierte er zu
einem "Lebenswerk".
Dr. Hemmje zeichnete ihn im Namen des Deutschen Harmoniker-Verbandes aus. Die Rudolf-Würthner-Medaille werde nur selten
vergeben: "Rüdiger Klein hat sie wie kein anderer verdient." Dabei verwies er auf die jahrzehntelange unermüdliche
Arbeit für die Akkordeon-Musik. moni
Bergsträßer Anzeiger 05. Februar 2016:
Heckler-Schule: Vorspiel der Akkordeon AG begeisterte Zuhörer / Verein will Jugendarbeit reaktivieren
Mit flinken Fingern über die Tasten
BENSHEIM Im Gymnastik-Saal der Joseph-Heckler-Grundschule Bensheim fand jetzt ein ganz erstaunliches
kleines Konzert statt. Die Allerjüngsten aus den ersten und zweiten Klassen hatten zu einem Abschlussvorspiel ihrer
Akkordeon-AG eingeladen, um zu zeigen, was sie in einem halben Jahr schon alles bei ihrem Akkordeon-Lehrer Marcel Weyrauch
gelernt hatten. Und das war nicht wenig.
Voller Freude und ohne jegliches Lampenfieber spielten die vier kleinen Akkordeonistinnen gemeinsam drei Stücke von
Sabine Kölz sowie die englische Volksweise "Merrily we roll along", musikalisch begleitet von ihrem jungen Lehrer, der
sichtlich stolz war auf seine Schülerinnen, und das zu Recht. Schließlich ist es gar nicht so einfach, dem Instrument
mit Ziehen und Drücken und dem Griff auf die richtigen Tasten im richtigen Moment die wunderbaren Akkordeon-Klänge zu
entlocken.
Der Akkordeon-Pädagoge mit Studienabschluss an der Akademie für Tonkunst Darmstadt erläuterte den Anwesenden,
wie er die Kinder in den vergangenen Monaten in die musikalischen Grundlagen des Akkordeon-Spiels und des Notenlesens
eingeführt hatte. Das Auditorium, bestehend aus Eltern, Verwandten und Vertretern des Akkordeon-Clubs Blau-Weiß
Bensheim (ACB) applaudierte begeistert. Die Zugabe-Rufe erfüllte das muntere Quintett mit drei weiteren Stücken. Am
liebsten hätten die Kinder gar nicht aufgehört zu musizieren. Im zweiten Halbjahr beginnt eine neue Anfäger-AG.
Wie Barbara Jakob vom Vorstand des ACB in ihrem Grußwort erklärte, möchte der Verein mit seiner neuen
pädagogischen Initiative seine Jugendarbeit reaktivieren.
Leihinstrumente stehen bereit
Die Akkordeon-AG wird als Halbjahrreskurs der Heckler-Schule in Kooperation mit dem ACB angeboten. Der Akkordeon-Club stellt
dafür seit Beginn des Schuljahres 2015/16 den professionellen Akkordeon-Lehrer, bei dem die Kinder auf Wunsch nach
Abschluss der Schul-AG in Einzel- oder Gruppenunterricht auch weiter Akkordeon lernen können - zu günstigen
Bedingungen im Rahmen des Vereins und wie gewohnt in den Räumen der Schule. Leihinstrumente stehen für AG und
Unterricht bereit.
Der Akkordeon-Club biete auch ohne Vorlauf in einer AG Akkordeon-Unterricht mit günstigen Einsteiger-Tarifen für
Unterrichtsanfänger und Fortgeschrittene, seien es Kinder, Erwachsene oder ein Elternteil mit Kind, die zusammen
Akkordeon lernen wollen. red
Harmonika International 6/2015:
Akkordeonclub Blau-Weiß Bensheim und Bajan-Virtuose Vladimir Grachev ernten Beifallsstürme für gemeinsames
Konzert
Stürmischer hätte die Begeisterung des Publikums kaum ausfallen können bei dem über
zweistündigen Konzert, das der Akkordeonclub Blau-Weiß Bensheim (ACB) zusammen mit dem russischen Bajan-Virtuosen
Vladimir Grachev am 2. September im ausverkauften Bürgerhaus Kronepark gab. Die zahlreich erschienenen Musikfreunde,
Akkordeon-Fans und Fachleute aus der näheren Umgebung wie auch von weit her angereist, sparten nicht mit Anerkennung und
Lob: "Beeindruckend, wie der Dirigent das Orchester im Griff hat", "Mit diesem Solisten ist ein großer Wurf gelungen". Ein
schöner Erfolg für die Musiker und ihren Dirigenten Eduard Ungefucht, der seit einem Jahr das 1. Orchester des
Vereins leitet und den Kontakt zu Grachev geknüpft hatte.
Das fein ausgewogene Programm wurde vom Akkordeonorchester eröffnete mit "Episodes" von Adolf Götz, die
anspruchsvolle moderne Komposition sensibel pointiert vorgestellt und vom Publikum mit großem Beifall bedacht. Schwungvoll
luftig-duftig folgte der zeitgenössische Walzer "Le Bal des Crinolines" von Celino Bratti, ehe der Solist als Star des
Abends die Bühne betrat, herzlich mit Applaus begrüßt.
Wahrhaft meisterlich präsentierte Vladimir Grachev, einer der führenden Bajan-Virtuosen Russlands und Dozent am
Staatlichen Konservatorium der Wolgastadt Saratov, seinen Solo-Part. Im ersten Teil brachte er Werke bekannter Komponisten zu
Gehör, die aus der Zeit vor der Erfindung des Akkordeons stammen. Ursprünglich für Klavier, Orgel, Cembalo oder
Streichinstrumente geschrieben, klangen sie aus der Hand Meisters wie neu geboren und so schön, dass die Komponisten ihre
Freude daran gehabt hätten! Die Darbietung begann mit einer höchst individuellen, bewundernswert differenzierten
Interpretation von Mozarts "Fantasie in d-Moll". Es folgten das wunderbare "Präludium und Fuge für Orgel in G-Dur"
von Buxtehude, zwei erzählerisch und transparent gestaltete Werke von Dandrieu und Daquin, und schließlich von
Rossini das lebhafte "Rezitativ des Figaro" mit seinen lustigen und überraschenden Wendungen.
Der zweite Teil des Konzerts gehörte der neueren russischen Original-Literatur für Bajan, das speziell in Russland
entwickelte große Konzert-Akkordeon. Gelegenheit für den Künstler, die russische Seele hervor lugen zu lassen
und sein ganzes virtuoses Können am Bajan auszuleben. Das Publikum war regelrecht zu verzaubert von den tiefgründig
melodiösen Bearbeitungen russischer Volkslieder
Die Variationen über das Thema der Romanze "Schwarze Augen" aus der Feder des deutschen Akkordeon-Altmeisters Rudolf
Würthner, bildete den musikalischen Brückenschlag zum großen Finale, dem gemeinsamen Auftritt der
Instrumentalisten vom Akkordeonclub Blau-Weiß (am Schlagzeug Micha Farkas) und Vladimir Grachev am Solo-Bajan mit der
Gypsy-Rhapsody des russischen Komponisten Viktor Gridin, die Vladimir Grachev speziell zum Auftritt in Bensheim für
Solo-Bajan und Akkordeonorchester arrangiert hatte. Das feurige Stück, emotional und expressiv, riss die Zuhörer
schier von den Sitzen. Ortrun Wagner